GLAMUARY 2012 oder IMAGINATION

Jetzt ist es verkauft, das Winterhäuschen, oben in den Bergen. Der Klotz am Bein ist weg. Notartermin ist Ende des Monats. Heute fahren die Eltern noch einmal hoch und räumen ein paar belongings aus. Ein paar Truhen – eine davon aus dem Jahr 1760, sechs sehr schöne Stühle, einen Spiegel. Ich verbinde mit dem Haus eine schöne Sommererinnerung, sonst nichts. Aber heute, wo Schnee liegt im Harz, da wünschte ich, ich wäre nochmal vor Ort, um Tschüss zu sagen. Wie es mit Häusern so ist, und hier redet ein Spezialist, man kann raus sein aus dem Haus, aber das Haus bleibt in einem drin. Das muss nicht immer etwas Schlechtes sein.

Sonst so? Lauter Geschenke. Spango schickt Entertainment, die D. die neue CD und einen Oz-Film. Eine Erkältung downt mich ein wenig, ich schlafe viel und das Schreiben kommt zu kurz. Es fällt mir immer noch schwer, Aus-Zeiten zu setzen/nehmen, aber das hat die Erkältung wohl gemeint.

Manche Szenen schreiben sich von selbst. Manche bedürfen einer sorgfältig durchdachten Struktur. Es wäre natürlich einfacher, man könnte das alles Reißbrett-mäßig planen oder organisieren, aber dann wäre der Akt an sich weniger abenteuerlich. Während des Schreibens über den Prozess des Schreibens zu sinnieren ist allerdings kontraproduktiv, weil man währenddessen den einen Faktor links liegen lässt, auf den es am Ende ankommt. Die Vorstellungskraft. Die ist unkalkulierbar: Mal ist sie da, mal nicht, aber meistens kommt sie. die Vorstellungskraft ist die Southern Belle-Nachbarin, die sich immer wieder Zutritt verschafft, uneingeladen, immer wenn sie gerade Lust hat. Manchmal stört sie einen, aber dann wieder ist ihre Lebensgeschichte so fucking amazing, dass man über den Besuch froh sein muss. Was wären die Harmons schon ohne Constance?

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