HEY, LIZ DUNN

Für die Arztpraxis hatte ich mir „Hey Nostradamus“ aus dem Regal genommen, weil ich das Buch so gut kenne, dass es nichts ausmacht, wenn ich auf die Seite schaue, die Sätze wegen innerer Anspannung aber nicht registriere. Doppelter Denkfehler. Erstens stellt sich heraus, dass ich 3/4 der Geschichte vergessen hatte, zweitens darf man dieses Buch nur mit klarem Hirn lesen, da jeder Satz eine Perle ist. Stimmt auch nicht. Manche sind Diamanten Rubine Smaragde. Das war dann ein Nachmittag mit vielen Tränen, da hatte sich aber auch einiges angestaut.

Nostradamus ist Coupland in Höchstform. Die Menschen, die er in die Welt stellt (und aus ihr wieder heraus nimmt), sind mit anderen Menschen in Geschichten vernetzt, die es auf den Punkt bringen, wie schlecht diese Welt ist und dass es an den Menschen ist, sich zu retten, selbst und gegenseitig. What if God exists but he doesn´t like people very much? wirft er an einer Stelle eine berechtigte Frage auf, die niemand vorher oder nachher besser formuliert hat. Wir sind keine Glaubenskultur, wir sind eine Zweifelskultur in einer Informationswelt.
Es sind die Jeremys und Jasons, die das alles erträglich machen und die aus einer Eleanor Rigby eine Liz Dunn machen.

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