kein Wrack/ Havarie

Seit einem Monat die erste Nacht im eigenen Bett, sehr angenehm. Ich spüre, dass ich nicht einfach wieder da andocken kann, wo ich mich vor der Unterbrechung befand, und so hat eine eigentlich schreckliche Erfahrung einmal mehr ein gutes Resultat hervorgebracht. Es kann kein Schaden so groß sein, als dass er nicht noch einen Nutzen hervorbringt, hier hatte Opa mal recht. Ob ich wieder gesund bin, fragt mich jeder, und ich kann es nicht beantworten. Im Harz hat man einfach keine Tests mehr gemacht, eine einzige Blutabnahme, kein CT. Hätte ich nicht auch täglich diese Spritze zur Blutverdünnung bekommen müssen? Das Harz-Krankenhaus läuft nach seinen ganz eigenen Gesetzen. Und ich laufe mit einem Schmerz in der Brust, wo man laut Harz-Doktor gar keinen Schmerz empfinden kann. Und was nicht sein kann, kann nicht sein. Die Berliner Kardiologen würden schreien, wenn sie wüssten, dass ich nicht im Krankenhaus liege und keineswegs vier Mal täglich Infusionen bekomme, sondern lediglich drei Mal täglich oral Antibiotika einnehme, aber ich hätte keinen Tag länger in GS ausgehalten, wo alles so besinnlich begann und ebenso sinnlos abschmierte. Nun denn. Auf der Gneisenaustraße, kaum aus dem Auto raus, merke ich, wie ich mein Berliner Tempo wieder aufnehme, und wie das gar nicht geht. Nach 20 Metern bin ich kurz vorm Schnaufen, schalte ein paar Gänge zurück und spüre, wie ich gar nicht reinpasse, so verlangsamt. Aber es gibt gerade nichts, wofür ich mich beeilen müsste.

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