HERZFLEISCHTIEF oder TÖTER LEBEN oder DIE BLOGGEN SATAN!

Eigentlich wollte ich ja heute schimpfen und es mir mit ein paar Bloggern verscherzen, aber der Tag ist nicht danach. Vielleicht morgen. Stattdessen konnte ich mich an einem der schimmernden Berichte des wundervollen Twiggsters erfreuen und ihm einmal mehr exakt nachfühlen, denn seit gefühlten acht Monaten baut Karstadt die Lebensmittelabteilung um, ich finde die Milch nicht mehr, mein Einkaufswagen bleibt seltsam leer, weil meine Produkte sich vor mir verbergen (was ist aus der Du Darfst Gemüseputenwurst geworden – ist die Gemüsepute vielleicht einer EU-Richtlinie zum Schutz neuer Nichtraucher vor genetisch geschönten Tieren zum Opfer gefallen?) und, anstatt Geburtsvorgängen in der Tiefkühlzone, erlebt man dort, wie gestern, verwirrte Prominente um einen gigantischen Fleischtresen, der zum Dreh- und Angelpunkt, quasi zum Herz des Neukoellner Gourmet-Tempels geworden ist.

Heute ist auch ein Tag, an dem der Herr, also welcher, das ist nicht klar, mir viele Kommata verliehen hat. Dazu muss man wissen, dass ich bei der Kommatavergabe in der Schule fehlte, eine Entzündung fraß an meiner Hirnhaut, aber ich finde, dass ich auch mit intuitiven Kommata recht weit gekommen bin, zumal ich nie auf die Zwiebelfischanalsprachler gegeben habe, noch je geben werde. Sollen sie auf ihren Worten rumhacken, ich werfe sie lieber weiterhin in die Luft, bin ja Zwilling. Oder rühre sie ein, stürze sie und schau mal, welche stehen bleiben. Das ist denn Waage/Skorpion.

Nun verschwinde ich hier flugs und widme mich der Großen Aufgabe, nicht jedoch, ohne euch mit einer Weisheit in den Tag zu entlassen, die mir heute morgen auf dem Hauptstadtblog in den Schoß fiel:
„Friedhöfe sind hinreißende Biotope ohne Autos, ohne Lärm, ohne Reklame und ohne Imbißbuden. Sie sind vor allem in der Großstadt der eigentliche Ort zum Leben.“

Schön, nicht?!

Quelle: http://www.hauptstadtblog.de/article/4284/memento-mori-berlin

2 Gedanken zu „HERZFLEISCHTIEF oder TÖTER LEBEN oder DIE BLOGGEN SATAN!

  1. kittykoma

    ich bin das wirre irren durch die karstadt-lebensmittel-abteilung mittlerweile leid. ich schnappe mir den nächsten angestellten, rattere meine wunschliste runter und lasse mir beim einkauf assistieren.
    die ham echt n knall. wahrscheinlich gibt es kaum noch jemand, der dort regulär einkauft und so müssen alle, die sich vom schnäppchenparadies durch die nett beleuchteten gegrillten haxen angelockt, verlaufen haben, kräftig durchs labyrinth geschickt werden, damit sie mit jeder menge impulskäufen wieder rauskommen. ist halt kadewe für arme. dort in der freßetage oben will auch keiner die orientierung behalten.
    (das waren, glaub ich, ein paar kommata zu viel. egal.)

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  2. Adrenaline Junkie

    Ja, einige meine schönste Erinnerungen der Hauptstadt sind in Berliner Friedhöfe gewesen. In Neukölln, in Schöneberg, in Charlottenberg. Amerikanische Friedhöfe haben dagegen nichts zu bieten. (Bei uns in der Schule gab es keine Kommatavergabetag. Wir sind alle einigemassen Kommatalos geblieben.)

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