MOHAMMED UND JULIA in HOORAY FOR BOLLYWOOD

„Mitbewohnerin, bei aller Zuneigung* – Ihr seid in der Überzahl. Könnt Ihr nicht m a l bei Deinem Typen schlafen?“
„Das geht nicht, er lebt bei seinem Onkel, die sind doch Moslems und der darf nicht erfahren, dass sein Neffe mit einem Hindu-Mädchen liiert ist.“
„Ich putz schon seit Monaten hinter Dir her, Mitbewohnerin, und das war gerade noch so zu ertragen. Du zahlst Miete. Du hast den An-Schalter am Staubsauger nicht gefunden. Es ist einzusehen, dass das Putzen besser ich übernehme. Aber ich hab keine Lust darauf, die Pisse Deines Lovers von der Klobrille zu wischen.“
„Habe ich etwa was gesagt zu all den komischen Typen, die Du in die Wohnung gebracht hast??“
„Ist ja wohl meine Wohnung und mein Ding, welche komischen Typen ich reinlasse. Immerhin können die pissen, ohne das Ziel zu verfehlen.“
„Wass soll ich denn jetzt machen?, ich habe nur noch drei Wochen in Berlin. Ich will doch mit ihm zusammensein!“
„Mal einen Abend was anderes machen als poppen? Ins Museum gehen? Fußball? Oder meinetwegen tagsüber poppen, wenn ich nicht da bin? Ich komm mir vor wie ein Nazi, aber ich habe zero tolerance für Euren religiösen Quatsch. Ich habe Coming out, Reha und Therapie hinter mir und wenn Ihr es nicht gebacken kommt zu Eurer Beziehung zu stehen, was soll ich denn da sagen? GROW. UP. Dies ist der Okzident.“
„Ich versteh ja seinen Onkel. Ich könnte ihn ja auch nicht meinen Eltern vorstellen.“
„Und ich dachte immer das sei eine coole Religion mit den ganzen glämmen Gottheiten. Wie Kali. Und Shiva. Und Gajneesha!“

Und so hielt eines Novemberabends der Religionskrieg Einzug in die Mansion.

*Denn tatsächlich habe ich es noch nie so lange mit einer Mitbewohnerin ausgehalten, ohne dass es anstrengend, nervig oder disaströs wurde.

Ein Gedanke zu „MOHAMMED UND JULIA in HOORAY FOR BOLLYWOOD

  1. bellablog

    eine sekunde dankbarkeit, dass es nur die mitbewohnerin ist und nicht die tochter.
    ich musste einst den halbschwarzen moslem, der „muschi“ genannt wurde, der „mädchens“ für den plural von mädchen hielt und die wolle unter seinem bauchnabel „wegweiser“ nannte, der dachte ich hätte mir die figur ruiniert, damit er was zum rumfummeln hat, aus dem temporären stehpisserparadies meiner wohnung vertreiben. zum glück ist das lang genug her, ich kann schon drüber reden. schön ist das nicht.

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